Erschöpfungs - Depression

Diese Störung unterscheidet sich nicht prinzipiell von anderen Formen der Depression, insbesondere bestehen hochgradige Beziehungen zum Burn-Out-Syndrom (siehe dort)

 

Zur Therapie:

 

Hier möchte ich das Folgende anmerken: Viele Patienten waren schon zuvor bei anderen Ärzten, und kommen deshalb oft mit einem medikamentösen Programm in die Sprechstunde. Dies besteht in typischer Weise aus Psychopharmaka, die zumeist mit dem Argument verschrieben werden, dass nur so die Psychotherapie bis an die Seele des Patienten vordringen könne.

 

Damit gehe ich folgendermaßen um: Jeder Patient soll zunächst sein angestammtes Psychopharmaka-Programm beibehalten. Erst wenn er deutlich spürt, dass meine Therapie greift, fangen wir an, sein Psychopharmaka-Programm kleinschrittig abzubauen, bis er schließlich ganz davon befreit ist.

 

Bei diesem Verfahren kommen zwei Dinge in Betracht:

 

1. Jedes Psychopharmaka-Programm erzeugt seinerseits eine psychische Krankheit, die den ursprünglichen Konflikt überdeckt. Indem das Psychopharmaka-Programm nämlich bestimmte seelische Prozesse unterdrückt, die zumeist nicht die primäre Ursache der Krankheit, sondern nur sekundäre innere Reaktionen auf die primäre Störung sind, werden die inneren Selbstheilungskräfte des Patienten gelähmt. Wenn man nun ein solches Psychopharmaka-Programm übergangslos absetzt, ist der Patient dieser Lähmung seiner eigenen Seelenkräfte übergangslos und brutal ausgeliefert. Deshalb ist ein schrittweises Absetzen erforderlich.

 

2. Immer wieder erzählen mir die Patienten, wenn sie so weit sind, ohne ihr Psychopharmaka-Programm zurecht kommen zu können, dass sie nun erst den Zugang zu ihrem inneren Konflikt eigenständig finden können. Genau dies aber ist mein Therapie-Ziel!

 

Selbstverletzung bei Jugendlichen