SCHLAFSTÖRUNGEN


 

Schlafstörungen gehören zu den subtilsten und folgenreichsten Gesundheitsstörungen überhaupt.

 

Für eine sachgemäße Orientierung in dieser Frage verwende ich die folgende Einteilung, denn jede besondere Form der Schlafstörung kann Hinweise auf spezielle Organstörungen bieten:

 

a) Einschlafstörungen

Der Patient findet nicht oder nur mit großer Verzögerung in den Schlaf.

Aus anthroposophischer Sicht liegt hier eine Überaktivität des Nervensystems vor, die durch eine Dominanz des Empfindungsseelenleibes (Astralleibes) über den Lebens- oder auch Ätherleib hervorgerufen wird, also durch die Dominanz des Wesensgliedes bedingt ist, das der Mensch mit den Tieren gemein hat. Aus der klassischen Homöopathie erklärt sich daraus die Möglichkeit, durch homöopathische Verdünnung bzw Potenzierung des Kaffees (Coffea arabica) eine Umkehrwirkung dessen zu erzielen, was beim morgendlichen Kaffegenuss erwünscht ist. Aus der anthroposophischen Medizin kann man als Anwendungsbeispiel die Gabe hoher Potenzen des Phosphors erwähnen, die eine Umkehrung dessen bewirkt, was mit der Gabe niederer Phosphor-Potenzen des morgens erzielt wird, indem sie den Astralleib aktiviert. Beide Hinweise sollen hier aber nur Beispiele dafür sein, welche Möglichkeiten zur Anregung der Selbstheilungskräfte und damit zum Gegenteil der prinzipiell schädlichen Gabe klassischer Schlaf- und Betäubungsmittel aus dem Arsenal der akademischen Medizin bestehen.

 

b) Durchschlafstörungen

Bei dieser Störung schläft der Patient rasch ein, wacht aber später wieder auf und kann dann oft sehr lange oder gar nicht mehr in den Schlaf zurückfinden. Hier liegt im Unterschied zur Einschlafstörung eine Schwäche des Ätherleibes vor, die man zum Beispiel durch Unterstützung der Leber ausgleichen kann, zum Beispiel durch die Gabe von Magnesia D6 Trit Weleda oder durch Gabe von Hepar/Magnesium Weleda.

 

c) Verfrühtes Erwachen.

Der Patient wacht vorzeitig wieder auf. Dies ist insbesondere dann ein ernstes Problem, wenn dauernd oder über längere Zeit das physiologisch notwendige Schlafminimum von 6 Stunden unterschritten wird. Wenn hier keine psychische Verursachung, zum Beispiel durch Kummer und Sorgen, vorliegt, kann versucht werden, den Dickdarm zu stärken, zum Beispiel durch Gabe von Bryonia alba, der Zaunrübe.

 

d) Schnarchen und/oder obstruktive Schlafapnoe.

Der Patient ist sich keiner Schlafstörung bewusst, schnarcht aber sehr laut und hat Atempausen, die, wie man heute weiß, schädliche Folgen hinterlassen können. Hier ist vor allem nach Nahrungsmittel-Allergien vom verzögerten (IgG-vermittelten) Typ zu fahnden (siehe Kapitel Allergien).

 

e) Zwanghafte Schlafanfälle und Schlaf-Attacken tags (Narkolepsie, Kataplexie und Pickwick-Syndrom). Hier liegt eine generalisierte Schwäche des Astralleibes zugrunde, die man zum Beispiel durch Gabe von Schöllkraut (Chelidonium) als Tinktur oder in niedrigen Potenzen ausgleichen kann.

 

Die einzelnen Positionen dieser Übersicht können auch vielfach kombiniert auftreten. Sie sind hier keineswegs bloß als Ursachen für Missbehagen, Krankheitsrisiken und Krankheiten zu sehen, sondern geben dem Arzt auch ihrerseits vielfache Hinweise auf Organfunktionsstörungen. Dementsprechend groß ist auch die Vielfalt der aus der obigen Aufstellung resultierenden therapeutischen Antworten. Diese reichen von Arzneimittelgaben vor dem Zubettgehen bis hin zur Anwendung rhythmisierender Effekte, z.B. durch weckende Arzneimittel des Morgens und kurmäßige Organtherapien, bei denen die Therapie der Leber und des Darmsystems am häufigsten angesagt sind. Dies kann hier nur durch eine grobe Übersicht angedeutet werden, die hauptsächlich die Botschaft enthält, dass es in der Naturheilkunde, der Homöopathie und in der anthroposophischen Medizin im Grunde gar keine "Schlafmittel" in dem Sinne gibt, der sich leider in der akademischen Medizin hauptsächlich aus Bequemlichkeit und mangelndem Verständnis für einen der wichtigsten Rhythmen des menschlichen Organismus eingebürgert hat.