LEAKY-GUT-SYNDROM

 

 

 

Diesen Ausdruck wähle ich, um einen allgemeinen Überblick über die Beschwerden des Magen-Darmtraktes, mein Krankheitsverständnis hierzu und die sich daraus ergebenden therapeutischen Verfahren zu entwickeln.

 

 

Ich unterscheide grob 5 Gebiete im Bereich des Magen-Darm-Systems, die ich von oben nach unten aufzähle:

 

1. Der Magen einschließlich der Speiseröhre und des Zwölffingerdarmes (wird noch ergänzt).

 

2. Die Leber einschließlich der Gallenwege und der Gallenblase (wird noch ergänzt).

 

3. Die Bauchspeicheldrüse.

 

4. Der Dünndarm.

 

5. Der Dickdarm einschließlich des Darmausganges (wird noch ergänzt).

 

Hierzu nun im Einzelnen:

 

1. Beschwerden des Magens, der Speiseröhre und des Zwölffingerdarmes.

 

Es scheint eine unausrottbare Gewohnheit der Ärzte zu sein, alle Beschwerden, die der Patient auf den Magen und die Speiseröhre bezieht, so zu deuten, als sei mit der räumlichen Wahrnehmung der Beschwerden im Bereich des Magens oder der Speiseröhre schon die Sicherheit gegeben, dass dort auch die Krankheitsursachen liegen. Diese Sicherheit ist aber in den meisten Fällen eine Illusion, und führt entweder zu Fehldiagnosen mit entsprechenden Therapie-Versagern oder dazu, dass der Arzt, weil er nichts rechtes findet, beim Patienten eine psychische Krankheitsursache vermutet.

 

Warum ist das so?

 

Die wichtigste Ursache für Fehldiagnosen und die daraus folgenden Therapie-Versager bei Magen-Darm-Beschwerden liegt darin, dass sich der größte Teil aller Störungen des gesamten Magen-Darm-Systems, und eben nicht nur des Magens selber, auf die Magenregion projiziert. Die Speiseröhre und der Magen sind nun einmal die letzten Stationen der Verdauung jenseits des Mundes, die noch gerade eben bewusst werden. Aber zumeist überschreiten die Verdauungsprozesse schon beim Schlucken die Schwelle zum Unterbewussten. Im Magen sind sie, - wenn überhaupt -, allenfalls noch ganz dumpf wahrnehmbar, und tauchen dann endgültig unter die Schwelle der bewussten Wahrnehmung ab - jedenfalls solange der Mensch gesund ist.

 

Beim Kranken hingegen werden die Verdauungsprozesse vielfach schmerzhaft bewusst, und projizieren sich dann, wie bereits weiter oben gesagt, zumeist in die Magenregion. Das Besondere am Magen-Darm-Trakt ist also, dass sich fast alle Beschwerden in die Magenregion projizieren, unabhängig davon, ob die Störung vom Magen ausgeht oder nicht.

 

Weil dem so ist, gibt es nur eine Möglichkeit, herauszufinden, wo die Störung herkommt: Man muss darauf achten, wann die Beschwerden auftreten, ob vor dem Essen, das heißt, bei leerem Magen, oder nach dem Essen, mit anderen Worten: bei vollem Magen usw, d.h. wie sie in die zeitlichen Strukturen der Verdauungsprozesse eingegliedert sind.

 

Hier gilt eine einfache Regel fast immer: Nur die Beschwerden, die bei leerem Magen auftreten, stammen aus der Speiseröhre, dem Magen, oder dem Zwölffingerdarm, denn dies sind die einzigen Bereiche des Magen-Darm-Traktes, in denen ein saures Milieu herrscht. Alle Beschwerden, die erst nach dem Essen auftreten, kommen dagegen fast ausnahmslos von Organen abwärts des Zwölffingerdarmes. Hiervon gibt es nur eine einzige Ausnahme: Krebs. Denn nur bei Krebs erlischt das Bedürfnis, die Magensäure durch Speisen zu neutralisieren, und statt dessen tritt eine krebsbedingte Behinderung des Speisetransportes durch die Speiseröhre, den Magen, oder den Zwölffingerdarm hindurch auf, die sich durch Essen verschlimmert.

 

Wir fassen also zusammen: Beschwerden, die sich in die Speiseröhre, den Magen, oder den Zwölffingerdarm projizieren, können von dort nicht kommen, wenn sie erst nach dem Essen auftreten. Nur wenn sie durch Krebs bedingt sind, können sie auch bei vollem Magen auftreten, und trotzdem von dort kommen. In allen anderen Fällen verweisen Beschwerden, die erst nach dem Essen auftreten, auf die Organe abwärts des Zwölffingerdarmes.

 

Der Gedanke, dass Beschwerden, die erst nach dem Essen auftreten, durch Magen- oder Speiseröhrenkrebs verursacht sein könnten, wirkt natürlich auf den Laien erschreckend. Hierzu muss man aber bedenken, dass nur ein Arzt, der auch die Differentialdiagnose des Krebses im Bewusstsein hat, dem Patienten die volle Sicherheit einer professionellen Versorgung bieten kann.

 

(wird noch ausgebaut)