Anthroposophische Misteltherapie

Die Misteltherapie der Krebskrankheit, d.h. die subkutane Injektion eines wässrigen Gesamtextraktes der Mistel zur Erzielung akuter Fieberreaktionen, wurde erst 1920 durch Rudolf Steiner (1861 – 1925, dem Begründer der Anthroposophischen Medizin, in die Medizin eingeführt, obwohl die orale Gabe der europäischen Mistel (Viscum album L.) schon über eine nicht näher bekannte Zeit in der Volks- und Naturheilkunde, wie auch in der Homöopathie Samuel Hahnemanns (1755 - 1843) gebräuchlich war.

 

Neu in der von Rudolf Steiner eingeführten Anwendung der Mistel ist:

 

Der Einsatz gegen die Krebskrankheit

 

Die Anwendung als Injektion

 

 Das kontrollierte Hervorrufen akuter Fieberreaktionen

 

Eine spezielle Pharmazeutik zur Herstellung eines wässrigen Gesamtextraktes der Mistel

 

Zum Einsatz von Mistelsubstanz gegen die Krebskrankheit möchten wir zunächst einige Hinweise geben, um schließlich noch zusätzliche, neuere Anwendungen der Mistel zu besprechen.

 

Hierzu ist ein ausgezeichnetes Buch zu empfehlen, das eine allgemeine Übersicht gibt:

 

Gunver Sophia Kienle / Helmut Kiene

 

Die Mistel in der Onkologie

 749 Seiten, Schattauer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7945-2282-6

 

In diesem Buch kann man sich ausführlich informieren über

Inhaltsstoffe der Mistel und deren Wirkungen in Laborversuchen

Kernpunkte der Tumorbiologie im Hinblick auf Ansatzmöglichkeiten der Krebstherapie mit Mistelsubstanz

Verständnisgrundlagen für ein anthroposophisches Konzept der Tumortherapie mit Mistelsubstanz

Wirksamkeitsbeurteilung der Misteltherapie in Einzelfällen

Wirksamkeitsbeurteilung der Misteltherapie in klinischen Studien

 

Die beiden letztgenannten Kapitel sind der besondere Vorzug dieses Buches, da hier auf fast hundert Seiten detaillierte Angaben über die Ergebnisse bei einzelnen Studien gemacht werden, die auch die Möglichkeit bieten, sich über die Ergebnisse bei vielen einzelnen Tumorarten und Leukämieformen sehr speziell und praxisrelevant zu informieren.

 

Literatur:

 

Auf den 125 Seiten des Literaturverzeichnisses lässt sich praktisch die gesamte Literatur zur Misteltherapie der Krebskrankheit seit Rudolf Steiner aufrollen.

 

Wir sind für dieses Buch auch deshalb so dankbar, weil wir uns mit seiner Hilfe auf einige wenige Aspekte der Misteltherapie beschränken können:

  

Durchführung der Misteltherapie

Warum hilft die Mistel gegen die Krebskrankheit?

Heinrich Brettschneider: Zur Menschenkunde der Krebskrankheit Kurzversion (TEXT für Patienten)

Heinrich Brettschneider: Zur Menschenkunde der Krebskrankheit Langversion (DOWNLOAD für Ärzte)

Informationen über Misteltherapie von der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD)

 

Weitere und neue Möglichkeiten der Misteltherapie:

 

In vielen neueren Publikationen über Arteriosklerose und die so genannten „Autoimmunkrankheiten“ wie Typ 1 Diabetes, Multiple Sklerose, Polyarthritis, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE), Chronisch- entzündliche Darmkrankheit (Morbus Crohn und Colitis uncerosa) und Psoriasis vulgaris werden chronische Entzündungen und auch Blutgefäßneubildungen beschrieben, die für das Bestehen und Fortschreiten dieser Krankheiten in ähnlicher Weise grundlegend sind, wie dies auch für die Tumorbildung gilt. Das bedeutet, dass zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen den genannten nicht-tumorösen Krankheiten und der Krebskrankheit bestehen.

 

Damit übereinstimmend haben anthroposophische Ärzte in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit dem Einsatz der Misteltherapie bei den damit bezeichneten chronischen „Entzündungen“ und „Autoimmunkrankheiten“ gemacht. Viele der hier genannten nicht-tumorösen Krankheiten lassen sich durch eine sehr vorsichtig dosierte Misteltherapie wesentlich verbessern, wenn nicht sogar ganz heilen. Wenn also Ihr anthroposophischer Arzt darauf Wert legt, Sie mit vorsichtig dosierter Misteltherapie zu behandeln, so muss das keineswegs bedeuten, dass er eine bei Ihnen bestehende Krebserkrankung festgestellt hat und Ihnen verheimlicht, sondern, dass er Ihre Erkrankung in die Verwandschaft der oben genannten nicht-tumorösen Erkrankungen einreiht und entsprechend behandelt. Deshalb wird in dem Kapitel zur Durchführung der Misteltherapie auch die Misteltherapie der nicht-karzinomatösen Krankheiten besprochen.