Anthroposophische Misteltherapie

Die Misteltherapie der Krebskrankheit, d.h. die subkutane Injektion eines wässrigen Gesamtextraktes der Mistel zur Erzielung akuter Fieberreaktionen, wurde erst 1920 durch Rudolf Steiner (1861 – 1925, dem Begründer der Anthroposophie, in die Medizin eingeführt.

 

Davor war schon die orale Gabe der europäischen Mistel (Viscum album L.) über eine nicht näher bekannte Zeit in der Volks- und Naturheilkunde, wie auch in der Homöopathie Samuel Hahnemanns (1755 - 1843) gebräuchlich.

 

Neu in der von Rudolf Steiner eingeführten Anwendung der Mistel ist:

 

Der Einsatz gegen die Krebskrankheit

 

Die Anwendung als Injektion

 

Das kontrollierte Hervorrufen akuter Fieberreaktionen

 

Eine spezielle Pharmazeutik zur Herstellung eines wässrigen Gesamtextraktes der Mistel 

 

Zum Einsatz von Mistelsubstanz gegen die Krebskrankheit möchten wir zunächst einige Hinweise geben, um schließlich noch zusätzliche, neuere Anwendungen der Mistel zu besprechen.

 

Hierzu gibt es neuerdings zwei ausgezeichnete Bücher, die eine allgemeine Übersicht geben und die ich sehr empfehlen kann:

 

1. Peter Selg

 

Mensch und Mistel

Die Begründung der ontologischen Viscum - Behandlung durch Rudolf Steiner und Ina Wegmann. Band 1: 1917 - 1925

463 Seiten, Salumed Verlag Berlin, 1. Aufl. 2016, ISBN: 978-3-9815535-74

 

Dieses Buch informiert ausführlich über die Zeit 1917 - 1925, in der die Mistel-Behandlung der Krebskrankheit auf den Weg gebracht wurde.

 

2. Gunver Sophia Kienle / Helmut Kiene

 

Die Mistel in der Onkologie

 749 Seiten, Schattauer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7945-2282-6

 

In diesem Buch kann man sich ausführlich informieren über

  • Inhaltsstoffe der Mistel und deren Wirkungen in Laborversuchen
  • Kernpunkte der Tumorbiologie im Hinblick auf Ansatzmöglichkeiten der Krebstherapie mit Mistelsubstanz
  • Verständnisgrundlagen für ein anthroposophisches Konzept der Tumortherapie mit Mistelsubstanz
  • Wirksamkeitsbeurteilung der Misteltherapie in Einzelfällen
  • Wirksamkeitsbeurteilung der Misteltherapie in klinischen Studien

 

Die beiden letztgenannten Kapitel sind der besondere Vorzug dieses zweiten Buches, da hier auf fast hundert Seiten detaillierte Angaben über die Ergebnisse bei einzelnen Studien gemacht werden, die auch die Möglichkeit bieten, sich über die Ergebnisse bei vielen einzelnen Tumorarten und Leukämieformen sehr speziell und praxisrelevant zu informieren.

 

Literatur:

 

Auf den 125 Seiten des Literaturverzeichnisses lässt sich praktisch die gesamte Literatur zur Misteltherapie der Krebskrankheit seit Rudolf Steiner aufrollen, aber leider nur bis zum Jahr 2003.

 

Wir sind für dieses Buch auch deshalb so dankbar, weil wir uns mit seiner Hilfe auf einige wenige Aspekte der Misteltherapie beschränken können:

  

Durchführung der Misteltherapie

Warum hilft die Mistel gegen die Krebskrankheit?

Zur Menschenkunde der Krebskrankheit Kurzversion (TEXT für Patienten)

Zur Menschenkunde der Krebskrankheit Langversion (DOWNLOAD für Ärzte)

Zur Krebsforschung des Carl-Gustav-Carus-Institutes und der ABNOBA Heilmittel AG

Informationen über Misteltherapie von der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD)

 

Weitere und neue Möglichkeiten der Misteltherapie:

 

In vielen neueren Publikationen über Arteriosklerose und die so genannten „Autoimmunkrankheiten“ wie Typ 1 Diabetes, Multiple Sklerose, Polyarthritis, Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) und Psoriasis werden chronische Entzündungen und auch Blutgefäßneubildungen beschrieben, die für das Bestehen und Fortschreiten dieser Krankheiten in ähnlicher Weise grundlegend sind, wie dies auch für die Tumorbildung gilt. Das bedeutet, dass zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen den genannten nicht-tumorösen Krankheiten und der Krebskrankheit bestehen.

 

Damit übereinstimmend haben anthroposophische Ärzte in den letzten Jahren gute Erfahrungen mit dem Einsatz der Misteltherapie bei den damit bezeichneten chronischen „Entzündungen“ und „Autoimmunkrankheiten“ gemacht. Viele der hier genannten nicht-tumorösen Krankheiten lassen sich durch eine sehr vorsichtig dosierte Misteltherapie wesentlich verbessern, wenn nicht sogar ganz heilen. Wenn also Ihr anthroposophischer Arzt darauf Wert legt, Sie mit vorsichtig dosierter Misteltherapie zu behandeln, so muss das keineswegs bedeuten, dass er eine bei Ihnen bestehende Krebserkrankung festgestellt hat und Ihnen verheimlicht, sondern, dass er Ihre Erkrankung in die Verwandschaft der oben genannten nicht-tumorösen Erkrankungen einreiht und entsprechend behandelt. Deshalb wird in dem Kapitel zur Durchführung der Misteltherapie auch die Misteltherapie der nicht-karzinomatösen Krankheiten besprochen.